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null Medizinische Forschung und Produktion: ÖÄK fordert hohe Autonomie

Sowohl Schutzkleidung als auch Arzneimittel sollten zukünftig wieder in Europa produziert werden, fordert die Österreichische Ärztekammer.

„Qualität hat ihren Preis“, betont Thomas Szekeres, Präsident der Österreichischen Ärztekammer. Man sei bei der Versorgung mit medizinischen Produkten derzeit zu sehr abhängig vom Weltmarkt. Das führe zu Lieferengpässen und Wartezeiten. Zudem müsse sichergestellt werden, dass das gelieferte Material keine Mängel aufweise.

„Pandemien erfordern aber ein rasches Handeln, jedes Warten gefährdet den Schutz des Gesundheitspersonals und der Patienten“, warnt auch Harald Mayer, Vizepräsident und Bundeskurienobmann der angestellten Ärzte der Österreichischen Ärztekammer. Gerade in Spitälern mit einer hohen Anzahl an Patientenkontakten müssten nicht nur Ärztinnen und Ärzte, sondern das gesamte Personal über genug Ausrüstung verfügen, um die Verbreitung des Coronavirus einzudämmen.

Gemeinsam agieren

Die ÖÄK richtet daher einen Appell an die heimische Politik und die EU, aus der derzeitigen Situation Lehren zu ziehen und nachhaltig Gelder für medizinische Forschung und Produktion zu investieren. „Wir benötigen innerhalb der EU eine möglichst hohe Autonomie und eine qualitativ hochwertige Produktion von Arzneimitteln und medizinischen Produkten“, betont Szekeres. Wichtig sei, auf EU-Ebene gemeinsam zu handeln: „Blockaden von gekaufter Schutzausrüstung, wie sie von Deutschland an der österreichischen Grenze erfolgt sind, sind sinnlos und erschweren nur die Arbeit unserer Ärztinnen und Ärzte“, ergänzt Mayer.