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Um Patienten bestmöglich zu behandeln, fordert die Bundeskurie angestellte Ärzte der Österreichischen Ärztekammer den Ausbau von Behandlungseinheiten, die den Spitälern vorgelagert sind.
Die COVID-19-Pandemie hat noch einmal vor Augen geführt, wie vulnerabel ein Gesundheitssystem ist. Es ist die Kombination aus einer wohnortnahen Versorgung durch niedergelassene Ärzte, speziell mobile Epidemieärzten, und den gut ausgestatteten Spitälern, die sich auf ihre Kernaufgaben konzentrieren konnten, die ermöglichte, dass in Österreich die Ausbreitung eingedämmt werden konnte. So ist erfolgreich verhindert worden, dass die Spitäler aufgrund von COVID-19-Patienten überlastet waren oder Ärzte erkrankt sind.
Aus diesen Erfahrungen könne man für die Zukunft lernen: Um Patientinnen und Patienten in Österreich optimal zu versorgen, ist es wichtig, auch weiterhin die vorhandenen ärztlichen Ressourcen bestmöglich zu nutzen. „Das ist angesichts des Personalmangels und der Arbeitsbelastung, gerade durch überfüllte Ambulanzen in den Spitälern, ein Balanceakt“, sagt Harald Mayer, Vizepräsident und Bundeskurienobmann der angestellten Ärzte der Österreichischen Ärztekammer. Es sei wichtig, dass Patientinnen und Patienten - außer bei Notfällen - nicht sofort in die Ambulanzen kommen, aber gleichzeitig ihre Gesundheit nicht vernachlässigen: „Idealerweise landet niemand wegen eines Zeckenbisses oder Halsweh in der Ambulanz, gleichzeitig ignoriert aber auch niemand Symptome von ernsthaften Erkrankungen, wie etwa von einem Herzinfarkt“, sagt Mayer. Für das optimale Gesundheitssystem sei es daher sinnvoll, dass freiberufliche Ärztinnen und Ärzte in Behandlungseinheiten vor oder in den Spitälern arbeiten. Die Patientinnen und Patienten werden entweder gleich dort behandelt oder an die entsprechende Stelle weitergeleitet, wie etwa einen niedergelassenen Facharzt oder in die Ambulanz. Gleichzeitig soll die telemedizinische Erstberatung ausgebaut werden.
Unterstützung kommt dazu auch von der Bundeskurie der niedergelassenen Ärzte. Obmann und ÖÄK-Vizepräsident Johannes Steinhart sagt: „Das ausgezeichnete Zusammenspiel zwischen niedergelassenem Bereich und Spitalsbereich war der Schlüssel zum bisher so erfolgreichen Umgang Österreichs mit der COVID-19-Pandemie. Nur ein starker extramuraler Bereich mit zahlreichen Möglichkeiten zum Patientenkontakt kann mithelfen, dass Spitäler nicht durch unnötige Zusatzbelastungen von ihren zentralen Kompetenzen abgehalten werden.“
Resolution
Im Sinne der optimalen Patientenversorgung hat die Bundeskurie angestellte Ärzte der Österreichischen Ärztekammer daher eine Resolution beschlossen.
Im Wortlaut:
„Die COVID-19-Krise hat einmal mehr gezeigt, wie wichtig funktionierende Spitäler für die Versorgung der Patientinnen und Patienten sind. Um den Betrieb (nicht nur - aber besonders in Krisenzeiten) aufrecht erhalten zu können, spricht sich die BKAÄ für den Ausbau von telemedizinscher Erstberatung (z.B. 1450) sowie vorgelagerte Strukturen, in denen freiberufliche Ärzte arbeiten, als (akutmedizinische) Behandlungseinheiten vor oder in den Spitälern aus. Mit diesen als Eingang dienenden Einheiten wird gewährleistet, dass die Patientinnen und Patienten bestmöglich am richtigen Ort versorgt werden und die Spitalsärztinnen und -ärzte die notwendigen Ressourcen für die optimale Betreuung haben.“
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