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Zentrale Strategien für die medizinische Ausbildung und Gesundheitsversorgung in Österreich

Gemeinsames Statement von sechs Rektorinnen und Rektoren der Medizinischen Universitäten und der Österreichischen Ärztekammer anlässlich des MedAT.

Anlässlich des bevorstehenden Aufnahmetests für das Medizinstudium an den österreichischen öffentlichen Medizin-Universitäten (MedAT) am kommenden Freitag (4.7.) haben sechs Rektorinnen und Rektoren der Medizinischen Universitäten gemeinsam mit der Österreichischen Ärztekammer (ÖÄK) die drei zentralen Themen für die Strategie für die medizinische Ausbildung in Österreich skizziert.

Namentlich unterstützen folgende Rektorinnen und Rektoren das gemeinsame Statement: Markus Müller (Medizinische Universität Wien), Wolfgang Fleischhacker (Medizinische Universität Innsbruck), Andrea Kurz (Med Uni Graz), Stefan Koch (Johannes Kepler Universität Linz), Wolfgang Sperl (Paracelsus Medizinische Privatuniversität Salzburg) und Rudolf Mallinger (Karl Landsteiner Privatuniversität für Gesundheitswissenschaften GmbH) sowie Johannes Steinhart, Präsident der Österreichischen Ärztekammer, und Harald Mayer, Vizepräsident der ÖÄK und Bundeskurienobmann der angestellten Ärzte der ÖÄK.
Zum einen befinden sie, dass in Österreich genügend Medizinerinnen und Mediziner ausgebildet werden und dass es keineswegs mehr Studienplätze braucht. Mehr Studentinnen und Studenten gehen auf Kosten der Ausbildungsqualität, da sowohl die theoretische aber auch insbesondere die praktische Ausbildung in den Spitälern während des Studiums leiden würde. Man müsse vielmehr noch intensiver mit attraktiveren Arbeitsbedingungen und Angeboten wie einer optimalen Vereinbarkeit von Beruf und Familie danach trachten, die hier im Lande ausgebildeten, angehenden Ärztinnen und Ärzte im Lande zu halten.

Dazu gehöre auch, den Absolventinnen und Absolventen des Medizinstudiums in Österreich sofort nach Abschluss des Studiums Ausbildungsstellen anzubieten. Die jungen Ärztinnen und Ärzte brauchen konkrete Perspektiven, sie dürfen nicht – wie aktuell vielfach der Fall – auf (teils jahrelangen) Wartelisten geparkt werden. Nur so könne man verhindern, dass sie ins Ausland gehen oder den Arztberuf überhaupt ad acta legen.

Und drittens bedarf es im Hinblick auf das Klinisch-Praktische Jahr (KPJ) im letzten Studienjahr einer Neuordnung der Basisausbildung. Es muss Klarheit darüber herrschen, wie es mit der Basisausbildung künftig weitergeht. Eine sinnvolle Weiterentwicklung wäre optional, eine vertiefende Schwerpunktausbildung in fachlich nahen Bereichen der Sonderfachausbildung zu ermöglichen.


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