Neuigkeiten und aktuelle Informationen
Die Bundeskurie niedergelassene Ärzte unterstützt die entsprechende Forderung aus dem Seniorenbund: "Versorgungsleistung in der aktuellen Situation unverzichtbar."
Aus der Bundeskurie der niedergelassenen Ärzte in der Österreichischen Ärztekammer kommt Zustimmung zum jüngsten Vorstoß von Seiten des Seniorenbundes, die Altersgrenze von 70 Jahren für Kassenverträge abzuschaffen. „In der aktuellen Situation können wir es uns schlicht und ergreifend nicht leisten, auf Ärztinnen und Ärzte zu verzichten, die freiwillig im Kassensystem weiterarbeiten wollen. Jede Kassenstelle, die wir so besetzt halten können, hilft uns“, sagt Edgar Wutscher, Vizepräsident der Österreichischen Ärztekammer und Bundeskurienobmann der niedergelassenen Ärzte. Zentral sei dabei aber die Freiwilligkeit. Niemand solle davon abgehalten werden, seinen verdienten Ruhestand anzutreten. Klar sei aber auch, dass die Aufhebung der Altersgrenze keine nachhaltige Lösung für den Kassenbereich sein könne. „Dafür sind grundlegende Verbesserungen nötig: Flexibilisierung der Kassenverträge, Abbau von Bürokratie, Abschaffung von leistungsfeindlichen Hemmnissen wie Limitierungen und Degressionen, sowie die Einführung des einheitlichen Leistungskatalogs sind die Punkte, bei denen man ansetzen muss, um die Situation nachhaltig zum Besseren zu ändern“, unterstreicht Wutscher.
„Es gibt großes Interesse unter den Kolleginnen und Kollegen, auch über die Altersgrenze von 70 Jahren hinaus kassenärztlich tätig zu sein“, konstatiert Dietmar Bayer, stellvertretender Bundeskurienobmann der niedergelassenen Ärzte. „Warum sollte man es ablehnen, wenn sich jemand freiwillig bereit erklärt, noch weiterzuarbeiten und mitzuhelfen, die Versorgung in seinem unmittelbaren Umfeld abzusichern?“, fragt sich Bayer. Die Aufhebung der Altersbeschränkung brächte noch weitere Vorteile für alle Beteiligten. „Wir verlieren mit jeder Pensionierung einen riesigen Erfahrungsschatz. Wenn dieser noch länger den Patientinnen und Patienten sowie - etwa im Rahmen einer Gruppenpraxis - den jungen Ärztinnen und Ärzten zur Verfügung stünde, könnten viele davon profitieren“, hält Bayer fest.