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Mehr Patientenservice durch Medikamentenabgabe in der Ordination

Eine neue Kampagne des Hausapotheken-Referates der Österreichischen Ärztekammer macht sich für das freiwillige Recht auf Medikamentenabgabe in der Ordination stark.

„Gesundheitspolitik sollte die Bedürfnisse der Patientinnen und Patienten wieder mehr in den Fokus stellen. Das freiwillige Recht auf Medikamentenabgabe in der Ordination ist ein wesentlicher Baustein dafür“, sagt Edgar Wutscher, Vizepräsident der Österreichischen Ärztekammer und Obmann der Bundeskurie niedergelassene Ärzte. Eine Kampagne unter dem Titel „Medikamentenabgabe auch bei der Ärztin, beim Arzt: patientenfreundlich, einfach und diskret“ soll dabei unterstützen, das Bewusstsein für dieses Thema zu stärken. Dabei setzt das Referat für Hausapotheken und Medikamentenangelegenheiten der Österreichischen Ärztekammer auf einen Medienmix aus Print, Online und interner Bewerbung durch Ordinationsplakate.

Diagnose und Therapie aus einer Hand

„Inhaltlich zielt die Kampagne darauf ab, dass Patientinnen und Patienten einfach, diskret und ohne unnötige Umwege zeitsparend zu ihren Medikamenten kommen“, erklärt Referatsleiter Silvester Hutgrabner die Stoßrichtung. Das hätte Vorteile für alle Beteiligten: „Der Patient kommt schneller zum Medikament, der Arzt kann Diagnose und Therapie aus einer Hand bieten, zudem entlasten wir das Gesundheitswesen durch weniger Infektionsketten und die Umwelt durch weniger gefahrene Kilometer.“ Wichtig sei in diesem Zusammenhang, auch die Primärversorgungszentren einzubeziehen. „Dort kann es zwar ergänzend zu den Ärzten diverseste Gesundheitsanbieter wie Physiotherapeuten oder Diätologen geben, die Patienten erhalten aber keine Medikamente direkt beim Arzt, weil der Gesetzgeber noch nicht geregelt hat, die PVZ mit Hausapotheken auszustatten“, unterstreicht Hutgrabner. Ebenso fehle nach vor eine Regelung, was beim Zusammenschluss mehrerer Ärzte zu sogenannten Primärversorgungs-Netzwerken (PVN) mit bestehenden Hausapotheken geschieht. „Das ist ein Grund, warum die Möglichkeit des Zusammenschlusses zu PVN nur wenig genutzt wird, obwohl diese für den ländlichen Raum eine sehr attraktive Versorgungsform sein können“, erklärt Hutgrabner. Und Wutscher ergänzt: „Gerade im ländlichen Raum machen Hausärzte noch Hausbesuche, da ist es natürlich von Vorteil, wenn sie nicht nur Rezepte überreichen, sondern direkt das Medikament, um den Patientinnen und Patienten zusätzliche Wege zu ersparen“, betont er.



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ÖÄZ 9 | 09.05.2025

Anaphylaxie: Entwicklungen und Hoffnungen