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null ÖÄK-Steinhart: Apothekerkammerpräsidentin soll sich von „Hexenprodukten“ distanzieren

Nach dem Eklat rund um „informierte Wüstensalze“ steht die Apotheke der Kammerpräsidentin schon wieder im esoterischen Zwielicht. Der Vizepräsident der Ärztekammer verlangt eine klare Distanzierung zugunsten der Patientensicherheit.

„Eine verheerende Außendarstellung“, attestiert Johannes Steinhart, Vizepräsident der Österreichischen Ärztekammer und Bundeskurienobmann der niedergelassenen Ärzte, der Apotheke von Kammerpräsidentin Ulrike Mursch-Edlmayr. „Gerade erst gab es den Eklat rund um den Verkauf von sogenannten informierten Salzen zur sogenannten Impfausleitung, nun steht die Apotheke schon wieder im esoterischen Zwielicht“, sagt Steinhart. Die Apotheke der Kammerpräsidentin ist Referenzapotheke für das Unternehmen einer sogenannten „Sonnenhexe“, das Wässerchen mit „gespeicherten Situationen“, sowie dubiose „COVID-Akut-Sets“ zu Mondpreisen vertreibt.

„Die Apothekerkammerpräsidentin muss sich ihrer Verantwortung als oberste Standesvertreterin stellen und sich ihrer Vorbildfunktion für alle rechtschaffenden Apothekerinnen und Apotheker bewusst werden. Es braucht hier endlich eine klare Distanzierung – ein bloßes Abtauchen wie beim ersten Eklat kann es nicht mehr geben“, sagt Steinhart. Patientinnen und Patienten hätten ein Recht darauf, dass ihnen in Apotheken keine wirkungslosen Präparate zu absurden Preisen angepriesen würden, unterstreicht Steinhart. „Ärztinnen und Ärzte geben ihr Bestes, um etwa Long-COVID bei ihren Patientinnen und Patienten in den Griff zu bekommen – dubiose Wässerchen als ‚Long-COVID-Sets‘ zu verkaufen, ist da blanker Hohn. Auch darum braucht es umgehend eine Distanzierung – oder will die Apothekerkammerspitze das wirklich auch noch gutheißen?“, fragt der ÖÄK-Vizepräsident.

Am sichersten seien Patientinnen und Patienten immer noch bei ihren Ärztinnen und Ärzten. „Im Sinne der Patientensicherheit und des Patientenservice führt daher kein Weg an einem Dispensierrecht für alle Ärzte und an Hausapotheken vorbei“, fasst Steinhart zusammen: „Patientinnen und Patienten können dann ihre Medikamente sofort von der Ärztin oder dem Arzt ihres Vertrauens mitnehmen und müssen sich nicht um schadhafte Apothekensoftware und Hexenprodukte sorgen.“

 


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