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null Aut-idem: Hier geht es nur um finanzielle Vorteile für die Apotheken

Ärztekammer befürchtet Nachteile für Patienten. Szekeres: „Rezeptierungen nur durch Ärztinnen und Ärzte“

Als „scheinheilig“ bezeichnet der Präsident der Österreichischen Ärztekammer, Thomas Szekeres, den Vorstoß der Apothekerkammer und des niederösterreichischen Patientenanwalts, die sogenannte Aut-idem-Regelung für Apotheken einzuführen. Hier würden Interessen der Patienten vorgeschoben, tatsächlich ginge es aber nur um finanzielle Vorteile für die Apotheken.

Die Aut-idem-Regelung besagt, dass Apotheker ein anderes als das vom Arzt namentlich verordnete, aber wirkstoffgleiches Arzneimittel abgeben dürfen. Die Problematik dabei: Der Wirkstoff von Originalpräparat und Generika ist zwar völlig ident, Unterschiede gibt es aber in der Füllstärke und den Zusätzen. Schon derzeit seien niedergelassene Ärztinnen und Ärzte zu einer ökonomischen Verschreibweise angehalten. Und wenn sie ein (teureres) Originalpräparat verschreiben, geschehe dies nicht ohne medizinischen Grund, so Szekeres.

Der Ärztekammerpräsident vermutet hinter dem Vorstoß vielmehr pekuniäre Interessen: „Lagerhaltungen sind mit Kosten verbunden, und Apotheker ersparen sich viel Geld, wenn sie nicht mehr alle Arzneimittel lagernd haben, sondern eben nur mehr einzelne Generika.“ Ginge es den Apothekern tatsächlich nur um die Interessen der Patienten, würde ein kurzer Anruf beim verschreibenden Arzt ausreichen, um im Falle nicht verfügbarer Präparate rasch eine medizinisch vertretbare Lösung zu finden.